Gibt es für Dich Menschen, die aufgrund ihrer Position wichtig sind oder besonderes Ansehen genießen? Welche Auswirkungen hat das auf Dein Verhalten? Welche Gefühle hast Du, wenn Du einem solchen „hohen Tier“ begegnest? Wie würdest Du einem König, wie einem Bettler und wie Deiner Mutter begegnen?

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Wie ist das so, mit einem Nationalspieler zu telefonieren? Welche Fragen würde man ihm stellen? Wie würde man sich verhalten, wenn man ihm gegenüber stehen würde oder mit ihm Essen gehen würde? Wie würde sich unser Verhalten verändern, wenn wir mit der Bundeskanzlerin oder dem König von Spanien, mit seinen eigenen Eltern oder einem ehemaligen Lehrer Essen gehen würden? Wie würde man diesen Menschen gegenübertreten bzw. sie begrüßen?

Gibt es so etwas wie Standesunterschiede? Sollte man einen Unterschied im Umgang mit Menschen machen oder sind alle Menschen gleich und damit gleich zu behandeln? Liegt es an den Berührungspunkten, die wir mit solch „abgehobenen Menschen“ nicht haben? Weil wir „ihre Welt“ nicht kennen und nicht wissen wie sie sich fühlen, nicht wissen wie ein solches Leben ist? Weil uns andere Dinge beschäftigen und wir andere Probleme mit uns herum tragen?
Oder ist es das Ansehen, weil wir beeindruckt sind, vom Lebenslauf oder den errungenen Titeln? Sind wir eingeschüchtert, weil wir von uns nicht erwarten ebenso „Großes“ zu leisten? Oder wollen wir ihnen Respekt und unsere Anerkennung entgegenbringen? Gibt es heutzutage immer noch eine solche Rangordnung und Ständegesellschaft? Zählen Menschen mit viel Geld, einer hohen Position im Beruf oder einem hohen Bekanntheitsgrad zur Oberschicht?

Im Sport hört man oft den Spruch: „Die kochen auch nur mit Wasser!“ Was so viel heißt wie: „Das sind auch nur Menschen wie wir. Die haben die gleiche Aufgabe, die gleichen Umstände und sind ebenso von der Tagesform abhängig.“ Sind alle Menschen gleich? Sie sehen zumindest nicht gleich aus, haben einen unterschiedlichen Lebenstandart und sprechen unterschiedliche Sprachen.
Dennoch scheinen sich Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft oder Interessen zu verstehen und zu verständigen. Genauer betrachtet sieht man es niemandem von außen an, dass er Chef ist oder König, wenn er nicht entsprechende Kleidung trägt oder auf seinen Titel besteht. Meist kennen wir die Vergangenheit jener Personen und bringen ihnen nur deshalb so viel Respekt entgegen.
Wenn wir diese Vergangenheit nicht kennen würden, würden wir sie vermutlich für „gewöhnliche und normale“ Menschen halten. Sie wären einer von uns, einer von vielen, die durch die Fußgängerzone spazieren. Wir würden uns über sie genauso aufregen, wenn sie an der Ampel vor uns das grüne Licht nicht sehen, weil sie zu beschäftigt sind, auf ihr Handy zu schauen.

Ich denke wir sollten unterscheiden, wem wir begegnen. Begegnen wir einer Amtsperson, einem Würdenträger, unserem Chef oder unserer Mutter, so behandeln wir sie ihrer „Position“ entsprechend – oder begegnen wir der „Person“, dem Menschen selbst? Während unseres Lebens, ja vermutlich sogar jetzt in diesem Augenblick, haben wir mehrere Rollen, die wir erfüllen müssen. Wir sind zum Beispiel: Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter, Arbeitnehmer oder -geber, Bruder oder Schwester, Schüler oder Student, Lernender oder Lehrender. Wir werden entsprechend behandelt und angesehen. Wir verhalten uns auch anders.

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